Fall­beispiel / Mittelfranken

Sanierung von Innen für Trinkwasserleitungen in Schwabach

Die Stadt Schwabach saniert ihr Trinkwasser­netz sowohl mit­tels offen­er Bau­gruben als auch ohne die Ober­fläche aufzu­graben. Dabei wer­den beispiel­sweis alte verkrustete Gus­seisen­rohre zuerst mit einem Sch­aber von Ablagerun­gen mech­a­nisch gere­inigt und erhal­ten im Anschluss fer­nges­teuert von innen eine neue Zement­mör­telschicht aufgesprüht.

Die Stadtwerke Schwabach betreiben ein Netz von 188 Kilo­me­tern an öffentlichen Trinkwasser­leitun­gen für die rund 40.000 Bürg­er der fränkischen Stadt.

Aus der Zeit um 1900 stam­men die ältesten öffentlichen Wasser­leitun­gen und von da an wurde das Netz laufend bis zur heuti­gen Größe erweit­ert.
Im Jahr 2015 entwick­el­ten die Stadtwerke ein Konzept für die Erneuerung der Trinkwasser­leitun­gen. Nach diesem Konzept soll in ein­er sehr langfristi­gen Pla­nung jedes Jahr eine bes­timmte Streck­en­länge erneuert werden. 

Rund 85 % dieser neuen Leitun­gen wer­den in offen­er Bauweise ver­legt. Dabei kom­men vor allem PE-Rohre und ab einem Durchmess­er größer 30 cm Guss­rohre mit ein­er Innenausklei­dung aus Zement­mör­tel zum Ein­satz. Gear­beit­et wird in Abstim­mung mit den Stellen der Stadt Schwabach auf koor­dinierten Baustellen mit Straßen- und Kanal­sanierung. Das Ziel dabei: die Straße und die Straßenober­fläche nur ein­mal auf­graben und Kosten und Belas­tun­gen für die Bürg­er senken.

Alte Wasserleitungen ohne Aufgraben von innen neu beschichten

Bei einem Teil der Rohre (rund 15 %) erfol­gt die Leitungssanierung aber auch ohne die Ober­fläche auf­graben zu müssen. Bei diesen soge­nan­nten graben­losen Ver­fahren wird die Leitung im Erdre­ich von innen erneuert. Ein Ver­fahren, das Schwabach dabei anwen­det, ist die Zement­mörte­lausklei­dung: Bei alten Grau­guss­rohren wer­den dabei Ablagerun­gen und Krusten im Rohr, die sich über die Jahrzehnte gebildet haben, mit einem Sch­aber entfernt. 

In der Regel erfol­gt das auf ein­er Teil­strecke von 25 – 50 Metern Länge. Danach wird im Rohr fer­nges­teuert eine dünne Zement­mör­telschicht aufge­tra­gen.
Let­ztlich entste­ht aus diesem Ver­fahren ein neues Rohr, das wieder für Jahrzehnte seinen Dienst tut. Finanziert wer­den die Instand­hal­tungsar­beit­en in Schwabach aus den Trinkwasserge­bühren von 2,11 Euro pro Kubik­me­ter Leitungswass­er. Pro Jahr ste­hen daraus rund 1 bis 2 Mil­lio­nen Euro für die Leitungserneuerung und den Net­zaus­bau zur Verfügung.

Das Ausklei­den alter Rohre mit ein­er feinen Zement­mör­telschicht ver­hin­dert kün­ftig die Kor­ro­sion im Rohr. So kön­nen alte Gus­seisen­rohre im Erdre­ich wieder für Jahrzehnte einge­set­zt werden.” 

Jörn Thimm, Stadtwerke Schwabach
Stadtwerke Schwabach
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Mittelfranken
Landkreis
Kreisfrei
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
188 km
An das Trinkwassernetz angeschlossene Einwohner
40.000