Fall­beispiel / Unter­franken / Lkr. Kitzingen

Prichsenstadt: Die Sorgen der Bürger bei der Kanalsanierung berücksichtigen

In Prich­sen­stadt war die Sanierung des mar­o­den und zu klein gewor­de­nen Kanal­net­zes im Bere­ich der Alt­stadt geplant. Auch die Bevölkerung set­zte sich mit dem The­ma der Kanal­sanierung auseinan­der und äußerte Bedenken hin­sichtlich Kosten und Vorge­hensweise. Der Betreiber ver­suchte daraufhin die Bürg­er miteinzubeziehen, um eine, für alle Seit­en zufrieden­stel­lende Vari­ante auszuarbeiten.

In Prich­sen­stadt began­nen 2012 die Pla­nun­gen zur Sanierung des Kanal­net­zes in der Alt­stadt. Nach ein­er vier Jahre lan­gen Pla­nungsphasen, wur­den die Bauar­beit­en der Sanierung inner­halb eines dreivier­tel Jahres Anfang 2017 fer­tiggestellt. Was führte zu ein­er solch inten­siv­en Pla­nungsphase? Bürg­erin­nen und Bürg­er in Prich­sen­stadt äußerten Bedenken hin­sichtlich Kosten und Bau­sicher­heit bei der geplanten Sanierung. Die Stadt Prich­sen­stadt reagierte auf diese Bedenken und holte die Bürg­er mit ins Boot.

Bürger zeigen Initiative

Kanal­be­fahrun­gen im Jahr 2012 zeigten: die Rohre sind extrem stark beschädigt und zu klein, um die großen Abwasser­men­gen prob­lem­los abzuführen. Das beauf­tragte Inge­nieur­büro emp­fahl die Rohre im gesamten Bere­ich der Alt­stadt durch Rohre mit größerem Durchmess­er zu erset­zen. Die Kosten für diese Art der Sanierung wür­den sich auf etwa 1,1 Mil­lio­nen Euro belaufen. Für die unmit­tel­baren Anrain­er im Alt­stadt­bere­ich würde dies Kosten von 40.000 bis 60.000 Euro pro Haushalt bedeuten. 

Ein weit­eres Prob­lem verur­sachte die geplante Ver­größerung der Rohre. Denn diese bet­rifft auch eine Stelle, an der die Straße sehr eng ist und eine mögliche Ein­sturzge­fahr von Seit­en der Bürg­er befürchtet wurde. Die Bevölkerung zeigte Ini­tia­tive und machte den Betreiber auf ihre Bedenken aufmerk­sam. Die Stadt organ­isierte daraufhin Bürg­erver­samm­lun­gen und Infover­anstal­tun­gen, um die Bevölkerung bei der weit­eren Vorge­hensweise miteinzubeziehen und auf Fra­gen und Sor­gen einge­hen zu kön­nen.

Das Ergeb­nis: Eine Vari­ante wurde aus­gear­beit­et, die sowohl den Ansprüchen des Kanal­net­zes als auch denen der Bürg­er gerecht wurde. Ein Teil der Kanal­rohre wurde mit­tels Inlin­er-Ver­fahren saniert, da dieses gerin­gere Kosten verur­sacht als ein kom­plet­ter Aus­tausch. Auch das Prob­lem der Ein­sturzge­fahr wurde gelöst: statt Rohre mit größerem Durchmess­er wur­den ein soge­nan­ntes Rück­hal­te­beck­en und ein Regenüber­lauf­beck­en gebaut, welche die Abwasser­men­gen nun reg­ulieren.

Dadurch, dass die Stadt Prich­sen­stadt auf die Sor­gen der Bürg­erin­nen und Bürg­er eing­ing, kon­nte schlussendlich doch noch eine zufrieden­stel­lende Lösung für alle Beteiligten erre­icht werden.

Prich­sen­stadt
System
Abwasser
Regierungsbezirk
Unterfranken
Landkreis
Kitzingen
Länge des öffentlichen Abwassernetzes
45 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
3.200