Fall­beispiel / Unter­franken / Lkr. Kitzin­gen, Schwe­in­furt, Würzburg

Modernisieren mit 20-Jahresplan bei der Fernwasserversorgung Franken

Die Fer­n­wasserver­sorgung Franken verbessert und erneuert mit 20-Jahre­spro­gram­men das Leitungsnetz. Allein im Pro­gramm Fer­n­wasserver­sorgung Franken 2020 wur­den ins­ge­samt 215 Mil­lio­nen Euro investiert.

Die Fer­n­wasserver­sorgung Franken (kurz FWF) wurde 1951 gegrün­det und ver­sorgt heute mit 85 Mitar­beit­ern 155 kom­mu­nale Abnehmer und 660 Ort­steile in Mit­tel- und Unter­franken. Die beliefer­ten Wasserver­sorg­er geben das Leitungswass­er an rund 325.000 Bürg­er weit­er.

Seit den 1980er Jahren ist die Wach­s­tums- und Aus­bauphase beim Ver­sorgungsnetz been­det und es geht nun vor­rangig darum, das Sys­tem instand zu hal­ten und zu mod­ernisieren. Dazu erstellt die FWF umfassende Pro­gramme in 20 Jahres-Etap­pen. Auf die Studie FWF 2000, fol­gte das nun weit­ge­hend abgeschlossene Pro­gramm FWF 2020.

Genaue Erfassung des Netzes als Grundlage

Voraus­set­zung für das 2020er Pro­gramm war eine sehr genaue Erfas­sung des gesamten Leitungsnet­zes schon in den 1990er Jahren: Alle Leitun­gen, Schieber, Schächte und Anla­gen wur­den in ein­er Daten­bank erfasst, auch mit Infor­ma­tio­nen über Lage, Alter, Bauweise und Mate­r­i­al der unterirdis­chen Leitun­gen. Schadensereignisse (Rohrbrüche) wur­den darin eben­so peni­bel doku­men­tiert wie Reparatur- und Wartungs­maß­nah­men.

Zusät­zlich zur aktuellen Wasser­ab­gabe an die kom­mu­nalen Kun­den wurde eine Wasserbe­darf­sprog­nose für die kom­mende 20 Jahre erstellt. Auf dieser Basis wur­den anhand tech­nis­ch­er Para­me­ter wie Leitungsalter, Rohr­ma­te­r­i­al, Häu­figkeit von Rohrbrüchen in den let­zten 10 Jahren jene Net­zteile iden­ti­fiziert, die im Inter­esse ein­er sicheren Ver­sorgung zeit­nah erneuert wer­den müssen. Zumeist han­delte es sich dabei um Grau­guss­rohre, die nach dem Zweit­en Weltkrieg ver­legt wor­den waren. Auf­grund des sparsamen Met­all­ge­haltes in den Nachkriegs­jahren waren diese bere­its rel­a­tiv stark kor­rodiert. Hinzu kamen weit­ere Bau­maß­nah­men wie zum Beispiel an Schächt­en, Brun­nen, Wasser­w­erken und Hochbe­häl­tern. So ent­stand das Bau- und Investi­tion­spro­gramm für die Jahre 1998 bis 2017 in der Größenord­nung von 215 Mil­lio­nen Euro.

Proaktive Anhebung der Gebühren

Allerd­ings stand die FWF Ende der 1990er Jahre vor der Sit­u­a­tion, dass das bevorste­hende Investi­tion­spro­gramm mit den aktuellen Gebührenein­nah­men nicht voll­ständig zu finanzieren war. Man entsch­ied sich jedoch gegen eine kred­it­fi­nanzierte Vor­gangsweise und für eine leichte Anhebung der Gebühren.

215 Mil­lio­nen Euro haben wir in den Jahren 1998 bis 2017 in die Mod­ernisierung unseres Fer­n­wasser­net­zes investiert. Dabei wur­den 287.000 Laufme­ter an Rohrleitun­gen erneuert. Ins­beson­dere die Grau­guss­rohre aus der Nachkriegszeit waren durch Kor­ro­sion erhe­blich beeinträchtigt.” 

Hermann Löhner, Werkleiter Fernwasserversorgung Franken
Fer­n­wasserver­sorgung Franken
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Unterfranken, Mittelfranken
Landkreis
Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Kitzingen, Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim, Schweinfurt, Würzburg und die Kreisstadt Rothenburg o.d. Tauber
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
1.100 km