Fall­beispiel / Nieder­bay­ern / Lkr. Landshut

Zweckverband Mittlere Vils: Datenerfassung für eine funktionstüchtigen Versorgung

Grund­lage für eine Rohr­net­zre­ha­bil­i­ta­tion­sstrate­gie sind umfassende Dat­en zum Leitungsnetz. Bestand­spläne der jew­eili­gen Net­z­ab­schnitte geben Auskun­ft zu Mate­r­i­al, Durchmess­er, Länge und Alter der Rohre.

Auf den Papierbe­stand­splä­nen des Zweck­ver­bands Wasserver­sorgung Mit­tlere Vils sind die Leitun­gen, Absperrschieber, Hydran­ten und Anschlüsse verzeichnet.

Zur lück­en­losen Doku­men­ta­tion set­zt der Zweck­ver­band auf ein dig­i­tales Leitungsin­for­ma­tion­ssys­tem. Das Rohr­netz wird dafür mit­tels GPS ver­messen. Die Dat­en kön­nen direkt bei der Ver­mes­sung entwed­er manuell oder automa­tisch in das Online-Sys­tem einge­spielt wer­den. Ergänzend zu den Mess­dat­en kön­nen Infor­ma­tio­nen zu Alter, Schaden­srat­en, Durchmess­er sowie zum umliegen­den Gelände (z. B. Straße) einge­tra­gen wer­den. Auf ein­er Karte lassen sich dann unter­schiedliche Auswer­tun­gen machen. So kön­nen beispiel­sweise alle Leitun­gen mit einem bes­timmten Alter far­blich her­vorge­hoben wer­den. Diese Auswer­tun­gen wer­den für die Reha­bil­i­ta­tion­s­pla­nung herangezogen.

Überwachung der abgegebenen Wassermenge

Auch für die Überwachung der abgegebe­nen Wasser­menge set­zt der Zweck­ver­band auf mod­erne Tech­nik. Zum Ein­satz kom­men 53 solar­be­triebene Mess­geräte zur kon­tinuier­lichen Durch­flussmes­sung. Diese wer­den in Schächt­en ange­bracht. Die Energiev­er­sorgung funk­tion­iert durch eine Solarzelle an der Ober­fläche. Durch die Verteilung der Geräte im Ver­sorgungs­ge­bi­et wer­den Net­z­zo­nen, die bei ein­er Unregelmäßigkeit eine schnelle Ein­gren­zung ermöglichen. 

Im fün­fzehn-Minuten-Takt senden die Geräte Dat­en zur abgegebe­nen Wasser­menge an eine Daten­bank. Im com­put­ergestützten Teil des Sys­tems, wer­den die gemesse­nen Dat­en grafisch dargestellt und geben auch Auskun­ft über die Höhe der Wasserver­luste.

Mit­tels der Geräte kann auch der Nachtver­brauch pro Zone gemessen wer­den. In den ver­brauch­sar­men Stun­den, von 01:00 Uhr bis 03:00 Uhr, wird die Wasser­durch­fluss­menge gemessen. Über­steigt die Menge einen bes­timmten Wert, schlägt das Sys­tem Alarm. Der Wasser­meis­ter und die zuständi­gen Mitar­beit­er erhal­ten anschließend eine genaue Über­sicht über die Sit­u­a­tion im gesamten Ver­sorgungs­ge­bi­et. Daraus lässt sich ableit­en, ob es sich bei dem erhöht­en Ver­brauch um einen Rohrbruch han­delt oder dieser auf andere Gründe zurück­zuführen ist.

Zweck­ver­band Wasserver­sorgung Mit­tlere Vils
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Niederbayern
Landkreis
Landshut
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
355 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
16.800