Landau a.d. Isar: Kanalanschlüsse von Hand sanieren
In Landau an der Isar erfolgt die Abwasserentsorgung über ein Leitungsnetz dessen Alter je nach Abschnitt zwischen 10 bis 50 Jahren liegt. Erste Schäden stellte man in der Vergangenheit speziell bei den Anschlussstellen von Zubringerleitungen an den Hauptkanal fest. Diese hat man im Hauptkanal vielfach von Hand sanieren können.
In einem Kanalnetz von 160 km leiten die Stadtwerke Landau an der Isar das Abwasser von 13.500 Bürgern ab. Die große Ausbauphase lag zwischen den Jahren 1967 bis 2010. Noch ältere Kanäle aus den 1950er Jahren werden heute nur noch für die Regenwasserableitung eingesetzt.
Die großen begehbaren Sammelkanäle hat man in Landau vor ca. 50 Jahren aus Ortbeton errichtet. Eine besonders langlebige und stabile Kanaltechnik, denn die Hauptleitungen liegen in einem Grundwasserkörper und durch undichte Stellen könnte vermehrt Grundwasser eintreten und die Kapazitäten der Kläranlage unnötig strapazieren.
Damit die Stadtwerke dieses Netz also gut im Überblick haben, wurden alle Rohre mit einer Roboterkamera befahren und in einem elektronischen GIS-System erfasst. Dort sind nun die genaue Lage, das Alter, das Rohrmaterial und auch etwaige Mängel und Schäden genau dokumentiert. In regelmäßigen Intervallen werden solche Kamerabefahrungen wiederholt, zuletzt im Stadtgebiet links der Isar. Anschließend wird das Videomaterial ausgewertet und ein etwaiger Sanierungsbedarf abgeleitet.
Problemfeld undichte Anschlüsse an den Hauptkanal
Schäden und Wassereintritte fand man immer wieder bei undichten Anschlussstutzen von den Hausanschlussleitungen an den Hauptkanal. Genau dort werden zumeist unterschiedliche Materialien verbunden und nicht immer wurde dies wirklich fachmännisch ausgeführt. Saniert werden solche Schwachstellen im begehbaren Hauptkanal ganz einfach von Hand. Pro Jahr investieren die Stadtwerke allein dafür rund 30.000 Euro.
Früher hat man Rohre aus Steinzeug zu deren Schutz mit Beton ummantelt. Spannungen im Boden führten im Lauf der Jahre aber erst recht zu Brüchen bei so gebauten Rohren. Also verzichtet man heute auf den Betonmantel und verlegt die Rohre in einem Bett aus Sand.
Wenn also bei kleineren Kanaldurchmessern Mängel wie Risse und Brüche gehäuft vorhanden sind, dann saniert man solche Abschnitte mit einem sogenannten „Inliner“ oder „Schlauchliner“. Dabei wird ein harzgetränkter Schlauch in den Kanal eingebracht und mit Druck an der alten Kanalwand in Form gebracht. Hitze oder UV-Licht bringt das Harz binnen weniger Stunden zum Aushärten und das neue Rohr im Alten ist wieder für Jahrzehnte funktionsfähig.
Finanziert wird die Instandhaltung des Kanalnetzes in Landau zur Gänze aus den Abwassergebühren von aktuell 1,6 Euro pro Kubikmeter (bezogenes Frischwasser) zuzüglich einer Grundgebühr von 48 € pro Jahr.
“Die großen Sammelkanäle hat man in Landau aus Ortbeton errichtet, mit einem Durchmesser, der diese sogar für Sanierungsarbeiten im Kanal begehbar macht.”
- System
- Abwasser
- Regierungsbezirk
- Niederbayern
- Landkreis
- Dingolfing-Landau
- Länge des öffentlichen Abwassernetzes
- 160 km
- An das Netz angeschlossene Einwohner
- 12.800