Fall­beispiel / Unter­franken / Lkr. Main-Spessart

Karlstadt: „Alte Siedlung“ erhält auch neue Trinkwasserleitungen


Die Stadtwerke Karl­stadt erneuern das Trinkwasser­leitungsnetz der Stadt. Die Rohre sind im Schnitt 50 Jahre alt und kom­men nun teil­weise an das Ende ihrer Lebens­dauer. Gearbeit­et wird auf koor­dinierten Baustellen mit Straßen­bau, Kanal und Energiev­er­sorgung zusam­men – zum Beispiel im Zuge der Stadterneuerung im Gebi­et der​„Alten Sied­lung“ nahe der Altstadt.

Die Stadtwerke Karl­stadt ver­sor­gen mit einem 130 km lan­gen öffentlichen Trinkwasser­leitungsnetz ins­ge­samt rd. 16.000 Ein­wohn­er der unter­fränkischen Stadt. 40 km pri­vate Hau­san­schlus­sleitun­gen ver­voll­ständi­gen dieses Leitungsnetz.

Manche der Rohre erre­ichen schon ein Alter von 100 Jahren, der Durch­schnitt dürfte bei 50 Jahren liegen. Der große Net­zaus­bau wurde in den 60er/​70er Jahren abgeschlossen, auf­grund von Sied­lungser­weiterun­gen wächst das Netz jedoch laufend weiter.

Das gesamte Trinkwasser­leitungsnetz wurde auf Basis der vorhan­de­nen Papierun­ter­la­gen und Pläne sowie Ver­mes­sung vor Ort in einem elek­tro­n­is­chen GIS-Sys­tem erfasst. Im Großen und Ganzen sind damit Alter (Bauphasen), Durchmess­er und Mate­r­i­al doku­men­tiert. Zumeist wur­den früher Rohre aus Guss ver­legt, in den einge­mein­de­ten Sied­lun­gen kamen dann schon eher Kun­st­stof­frohre zum Ein­satz. Direk­te Arbeit­en am Leitungsnetz helfen, die vorhan­de­nen Dat­en hin­sichtlich Durchmess­er und Leitungs­ma­te­r­i­al zu verbessern.

Computersimulation des Leitungsnetzes

Bei den Stadtwerken in Karl­stadt wird eine Sta­tis­tik zu Rohrbrüchen geführt. Deren Häu­figkeit auf bes­timmten Leitungsab­schnit­ten liefert Aus­sagen über Zus­tand und verbleibende Lebenser­wartung der dort ver­legten Leitun­gen. Auch eine Comupter­sim­u­la­tion des Fließver­hal­tens im Wasser­leitungsnetz hat man durchge­führt. Der Ver­gle­ich mit gemesse­nen Echt­dat­en zeigt dann prob­lema­tis­che Ablagerun­gen und Kor­ro­sion in den Leitun­gen. Sanierungs­be­darf beste­ht in Karl­stadt ins­beson­dere bei alten Grau­gus­sleitun­gen aus der Nachkriegszeit. Diese neigen zu ver­stärk­ter Kor­ro­sion und Mate­ri­aler­mü­dung, was let­ztlich zu Rohrbrüchen führt. Die Stadtwerke Karl­stadt ver­fü­gen auf dieser Basis über eine Liste von Schw­er­punk­ten, die in den näch­sten Jahren bei der Leitungserneuerung vor­rangig ange­gan­gen wer­den sollten.

Bauabstimmung Straße, Trinkwasser, Kanal und Energieversorger

Ein­mal jährlich tre­f­fen sich in Karl­stadt das Tief­bauamt der Stadt (Straßen­bau), die Stadtwerke (Kanal und Trinkwass­er) und die Energiev­er­sorgung Lohr/​Karlstadt (Strom, Gas) zur Koor­di­na­tion und Abstim­mung von Bau­vorhaben im Stadt­ge­bi­et. Dabei wer­den die Schnittmen­gen für koor­dinierte Bau­vorhaben gesucht. Eine Baustelle dient somit gle­ich mehreren Zweck­en und die Straße muss nicht wieder­holt aufge­graben werden.

Aktuell läuft eine auf 10 Jahre angelegte Stadterneuerung im Gebi­et der Alten Sied­lung“ nahe der Alt­stadt. Die Ober­flächen und die Leitun­gen darunter wer­den Schritt für Schritt erneuert. Dort wer­den – wie auch in anderen Stadt­ge­bi­eten – die Wasser­leitun­gen aus schaden­san­fäl­li­gen Grau­guss­rohren durch mod­erne Kun­st­stof­fleitun­gen ersetzt.

Die Finanzierung der Net­zerneuerung wird aus den Trinkwasserge­bühren von 2,4 Euro pro m3 finanziert. Jährlich ste­ht dafür ein Bud­get von rund 500.000 Euro zur Verfügung.

Bei der Leitungserneuerung arbeit­en wir auf koor­dinierten Baustellen: Trinkwasser­leitun­gen, Kanal, Gas, Strom und Straße wer­den möglichst in einem gemein­samen Pro­jekt erneuert.” 

Albert Klemens, Stadtwerke Karlstadt
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Stadtwerke Karl­stadt
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Unterfranken
Landkreis
Main-Spessart
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
130 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
16.000