Fall­beispiel / Mit­tel­franken / Lkr. Nürn­berg­er Land

Hersbrucker Energie- und Wasserversorgungs GmbH: Extrem-Situation Wasserrohrbruch

Schlechte Wit­terungs­be­din­gun­gen wie sie im frosti­gen Feb­ru­ar oft der Fall sind, kön­nen sich neg­a­tiv auf das Ver­sorgungsnetz auswirken. Bere­itschafts­di­en­ste arbeit­en dann auf Hoch­touren. Bei der Hers­bruck­er Energie- und Wasserver­sorgungs GmbH (kurz HEWA) trat der Aus­nah­mezu­s­tand ein, als sich drei Wasser­rohrbrüche inner­halb von zwölf Stun­den ereigneten. Schnelles Han­deln, gute Organ­i­sa­tion und starke Ner­ven waren nun erforderlich.

Auf­grund der eiskalten Wet­terbe­din­gun­gen, ereigneten sich im Ver­sorgungs­ge­bi­et der HEWA drei Wasser­rohrbrüche inner­halb von zwölf Stun­den. Der erste Schaden trat bei ein­er großen Zuleitung zum Wasser­spe­ich­er auf. Die Schaden­stelle kon­nte zwar sehr schnell gefun­den wer­den, den­noch reduzierte sich der Wasser­vor­rat im Spe­ich­er zunehmend. Einige Stun­den später erhielt der HEWA-Bere­itschafts­di­enst die näch­ste Hiob­s­botschaft: ein weit­er­er Wasser­rohrbruch hat­te sich ereignet. Dieser Schaden stra­pazierte die Ver­sorgungsleitung zusät­zlich und führte zu ein­er Ver­sorgung­sun­ter­brechun­gen. Schließlich sorgte ein drit­ter Rohrbruch für einen weit­eren Ein­satz des Bere­itschafts­di­en­stes. Alle ver­füg­baren Mon­teure wur­den umge­hend zur drit­ten Schadensstelle zusam­menge­zo­gen. Dank schneller Reak­tion kon­nte die Ver­sorgung nach kurz­er Zeit wieder hergestellt wer­den.

Trotz sorgfältiger Instand­hal­tung des Leitungsnet­zes, guter Wartung und opti­maler Organ­i­sa­tion der HEWA-Bere­itschafts­di­en­ste kon­nten, auf­grund der Wet­ter­ver­hält­nisse, zeit­gle­iche Schadensereignisse nicht ver­mieden wer­den. Das Wasser­leitungsnetz der HEWA ist dank regelmäßiger Unter­suchun­gen, in einem sehr guten Zus­tand. Damit dies auch in der Zukun­ft gewährleis­tet bleibt, investiert die HEWA jährlich einen sechsstel­li­gen Betrag zur Erneuerung und Instand­hal­tung des Leitungsnet­zes. Trotz ein­er nach­halti­gen Investi­tions- und Instand­hal­tungsstrate­gie lassen sich solche wit­terungs­be­d­ingten Stör­fälle wie in den let­zten Stun­den jedoch nie gän­zlich auss­chließen“, so Har­ald Kiesl, Geschäfts­führer der HEWA.

Wird jedoch nicht aus­re­ichend in die Instand­hal­tung eines Leitungsnet­zes investiert, so über­schre­it­en die Rohrleitun­gen irgend­wann ihre max­i­male Lebens­dauer. Das Mate­r­i­al ermüdet und die Rohrbrüche begin­nen sich zu häufen – und das nicht nur bei extremen Frost­wet­ter­la­gen. In solchen Fällen wäre die Funk­tions­fähigkeit eines Net­zes ern­sthaft beeinträchtigt.

Um solchen Extrem-Sit­u­a­tio­nen zukün­ftig aus dem Weg gehen zu kön­nen, wird bei Neubau­maß­nah­men in den anderen Ver- und Entsorgungss­parten (Strom, Gas, Wärme und Abwass­er) der HEWA und dazuge­hörigem Tief­bau stets das betrof­fene (Teil-)Leitungsnetz Wass­er bew­ertet. In Abhängigkeit des Alters, des Mate­ri­als und der his­torischen Schaden­shäu­figkeit wird im Einzelfall entsch­ieden, ob in auch die Wasser­leitung mit erneuert wird. Außer­dem wird bei Schadensereignis­sen im Wasser­netz stets ein weit gefasster Leitungsab­schnitt (nicht nur 2m um die Schadensstelle) bew­ertet. Auch hier sind die Kri­te­rien: Alter des Abschnittes, Mate­r­i­al und his­torische Schaden­shäu­figkeit. Schließlich erfol­gt im Rah­men der jährlichen Wirtschaf­s­plan ein vor­beu­gen­des Instand­hal­tung­spro­gramm. Im Ide­al­fall wer­den jährlich ca. 1,5 Kilo­me­ter Leitungsnetz (entspricht 1% des Net­zes) vor­beu­gend erneuert. Die Auswahl erfol­gt anhand der Kri­te­rien Alter, Mate­r­i­al und Schaden­shäu­figkeit und vor allem unter Berück­sich­ti­gung der kom­mu­nalen Tief­bau Aktiv­itäten (z.B. Straßen­erneuerung etc.).

Die ins­ge­samt niedri­gen Schaden­srat­en im Netz, im Mit­tel der let­zten 10 Jahre unter 5 Schä­den pro 100 Kilo­me­ter Netz, sowie die sehr gerin­gen Wasserver­luste bestäti­gen die Vorteil­haftigkeit dieses Ansatzes.

Hers­bruck­er Energie- und Wasserver­sorgungs GmbH
System
Trinkwasser
Regierungsbezirk
Mittelfranken
Landkreis
Hersbruck
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
151 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
12.800