Fall­beispiel / Schwaben / Lkr. Dillingen

Bayerische Rieswasserversorgung: Verlegung neuer Trinkwasserleitungen im Spülbohrverfahren

Inner­halb des bebaut­en Bere­ichs von Städten und Dör­fern ist es oft schwierig, Rohrleitun­gen in offen­er Bauweise zu sanieren. Deswe­gen greifen viele Wasserver­sorg­er auf unterirdis­che Ver­fahren zurück. Die Bay­erische Rieswasserver­sorgung erneuert ihre Trinkwasser­leitun­gen zum Teil im graben­losen Spülbohrverfahren.

Die Wasser­leitun­gen, für die die Bay­erische Rieswasserver­sorgung zuständig ist, sind teil­weise auf­grund des Rohr­ma­te­ri­als, dem Alter von über 50 Jahren und zahlre­ich­er Leitungss­chä­den in der Ver­gan­gen­heit sanierungs­bedürftig. Beispiel­sweise wäre bei der Orts­durch­fahrt der B16 in Stein­heim an der Donau eine großan­gelegte Baustelle auf­grund der hohen Verkehrs­be­las­tung eine lang­wierige Angele­gen­heit gewesen. 

Deswe­gen hat sich die Bay­erische Rieswasserver­sorgung für eine graben­lose Sanierung­stech­nik – dem Spül­bohrver­fahren – entsch­ieden.
Bis 2018 wird das rund 2,5 Kilo­me­ter lange Wasser­leitungsnetz unter der Orts­durch­fahrt in Stein­heim zu Streck­en­ab­schnit­ten von je rund 200 m erneuert. Die Vorteile reichen von ein­er effizien­ten und punk­t­ge­nauen Erneuerung der Rohrleitun­gen, weniger Verkehrs­beein­träch­ti­gung bis zur kurzen Bauzeit mit gerin­geren Kosten – alles ohne umfassende Grabungsarbeiten.

Die Sanierung unser­er Trinkwasser­leitun­gen wird mit­tels Spül­bohrver­fahren durchge­führt, um Kosten, Erdar­beit­en und die damit ver­bun­dene Verkehrs­be­las­tung zu reduzieren.” 

Christof Lautner, Werkleiter Bayer. Rieswasserversorgung

Das Spül­bohrver­fahren bietet sich ins­beson­dere in Innen­bere­ichen“ an, in welchen die Dichte an Hau­san­schlüssen nicht zu hoch ist, jedoch ein hohes Verkehrsaufkom­men herrscht. Auch in Bere­ichen, in welchen die Ober­fläche nicht aufge­graben wer­den soll oder wo Hin­dernisse zu über­brück­en sind (z.B. Bah­n­trassen, Flüsse, Bun­desstraßen) ist diese Tech­nik eine gute Wahl. Weit­er fällt auch deut­lich weniger Erdaushub an, der oft kosten­in­ten­siv und mit hohem Aufwand (Zwis­chen­lagerung, Trans­port) auf Deponien gebracht wer­den muss.

Beim Spül­bohrver­fahren wird zuerst die Start- und Ziel­bau­grube erstellt. In der ersten Bau­grube wird das Bohrgestänge einge­bracht und bis zur zweit­en Bau­grube durchge­zo­gen – im Fach­jar­gon durchge­spült.“ Dabei wird der anfal­l­ende Boden („Bohrklein“) ver­flüs­sigt und durch die Bohrung zu Tage gespült. Anschließend wird das nun beste­hende Bohrloch auf den entsprechen­den Durchmess­er der geplanten Leitung ver­größert und das gewün­schte Rohr scho­nend in die Bohrung einge­zo­gen. Durch dieses Ver­fahren kön­nen Trinkwasser­leitun­gen mit unter­schiedlich­sten Durchmessern ziel­ge­nau und mit nur weni­gen Grabun­gen ver­legt wer­den. Zudem muss für die Arbeit­en – wie im Beispiel der Orts­durch­fahrt Stein­heim – nur eine halb­seit­ige Sper­rung der Straße durchge­führt werden.

Bay­erische Rieswasserversorgung
System
Trinkwasser
Regierung
Schwaben
Landkreis
Donau-Ries / Dillingen a.d. Donau
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
1.393 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
56.100