Bayerische Rieswasserversorgung: Verlegung neuer Trinkwasserleitungen im Spülbohrverfahren
Innerhalb des bebauten Bereichs von Städten und Dörfern ist es oft schwierig, Rohrleitungen in offener Bauweise zu sanieren. Deswegen greifen viele Wasserversorger auf unterirdische Verfahren zurück. Die Bayerische Rieswasserversorgung erneuert ihre Trinkwasserleitungen zum Teil im grabenlosen Spülbohrverfahren.
Die Wasserleitungen, für die die Bayerische Rieswasserversorgung zuständig ist, sind teilweise aufgrund des Rohrmaterials, dem Alter von über 50 Jahren und zahlreicher Leitungsschäden in der Vergangenheit sanierungsbedürftig. Beispielsweise wäre bei der Ortsdurchfahrt der B16 in Steinheim an der Donau eine großangelegte Baustelle aufgrund der hohen Verkehrsbelastung eine langwierige Angelegenheit gewesen.
Deswegen hat sich die Bayerische Rieswasserversorgung für eine grabenlose Sanierungstechnik – dem Spülbohrverfahren – entschieden.
Bis 2018 wird das rund 2,5 Kilometer lange Wasserleitungsnetz unter der Ortsdurchfahrt in Steinheim zu Streckenabschnitten von je rund 200 m erneuert. Die Vorteile reichen von einer effizienten und punktgenauen Erneuerung der Rohrleitungen, weniger Verkehrsbeeinträchtigung bis zur kurzen Bauzeit mit geringeren Kosten – alles ohne umfassende Grabungsarbeiten.
“Die Sanierung unserer Trinkwasserleitungen wird mittels Spülbohrverfahren durchgeführt, um Kosten, Erdarbeiten und die damit verbundene Verkehrsbelastung zu reduzieren.”
Das Spülbohrverfahren bietet sich insbesondere in „Innenbereichen“ an, in welchen die Dichte an Hausanschlüssen nicht zu hoch ist, jedoch ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht. Auch in Bereichen, in welchen die Oberfläche nicht aufgegraben werden soll oder wo Hindernisse zu überbrücken sind (z.B. Bahntrassen, Flüsse, Bundesstraßen) ist diese Technik eine gute Wahl. Weiter fällt auch deutlich weniger Erdaushub an, der oft kostenintensiv und mit hohem Aufwand (Zwischenlagerung, Transport) auf Deponien gebracht werden muss.
Beim Spülbohrverfahren wird zuerst die Start- und Zielbaugrube erstellt. In der ersten Baugrube wird das Bohrgestänge eingebracht und bis zur zweiten Baugrube durchgezogen – im Fachjargon „durchgespült.“ Dabei wird der anfallende Boden („Bohrklein“) verflüssigt und durch die Bohrung zu Tage gespült. Anschließend wird das nun bestehende Bohrloch auf den entsprechenden Durchmesser der geplanten Leitung vergrößert und das gewünschte Rohr schonend in die Bohrung eingezogen. Durch dieses Verfahren können Trinkwasserleitungen mit unterschiedlichsten Durchmessern zielgenau und mit nur wenigen Grabungen verlegt werden. Zudem muss für die Arbeiten – wie im Beispiel der Ortsdurchfahrt Steinheim – nur eine halbseitige Sperrung der Straße durchgeführt werden.
- System
- Trinkwasser
- Regierung
- Schwaben
- Landkreis
- Donau-Ries / Dillingen a.d. Donau
- Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
- 1.393 km
- Anzahl der angeschlossenen Einwohner
- 56.100