Fall­beispiel / Ober­bay­ern / Lkr. Starn­berg, Weil­heim-Schon­gau, Bad Tölz

AWA–Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe: Eigenes Fahrzeug für die Leckortung

In der Wasser­leitung ist ein Leck – aber wo genau? Um die kaputte Stelle zu orten, haben die AWA Ammersee ein eigenes Fahrzeug mit dem benötigten Werkzeug.

Nicht jedes Leck im Wasser­rohr macht sich durch eine Wasser­fontäne an der Ober­fläche bemerk­bar. Oft ver­sick­ert das aus­tre­tende Wass­er ein­fach im Unter­grund. Der Betreiber des Wasser­leitungsnet­zes bemerkt das Leck am so genan­nten Wasserver­lust“: Es kommt beim Ver­brauch­er weniger Wass­er an, als ins Netz einge­speist wird. Dann gilt es aber noch die genaue Stelle zu find­en, an der das Wass­er austritt. 

Für die Leck­o­r­tung gibt es heutzu­tage ver­schiedene tech­nis­che Hil­f­s­mit­tel – schließlich will man nicht die gesamte Leitungslänge auf­graben müssen, um nach der kaput­ten Stelle zu suchen.

Leitungen „belauschen“, um Lecks zu finden

Ein unterirdis­ches Leck kann man beispiel­sweise hören“. Ähn­lich wie ein Arzt kann der Wasserver­sorg­er durch Abhören“ der Leitun­gen mit einem Boden­mikro­fon ungewöhn­liche Geräusche fest­stellen und ein Leck in der Leitung so orten.

Leckortung mittels „Korrelator“

Dieser Schall­wellen, die ausströ­mendes Wass­er oder Druck­luft erzeugt, bedi­ent sich auch die Meth­ode der Leck­o­r­tung mit­tels Kor­re­la­tor“: Dabei han­delt es sich um ein Gerät mit zwei Mikro­fo­nen. Die von der Leck­stelle erzeugten Schall­wellen bre­it­en sich nach bei­den Seit­en ent­lang der Leitung aus und erre­ichen so die Mikro­fone. Dieser Schall wird über die Mikro­fone per Funk an den Kor­re­la­tor gesendet. Das Leck kann gehört“ wer­den, sobald sich dieses zwis­chen den bei­den Mikro­fo­nen befind­et. Der Kor­re­la­tor kann schließlich anhand der gesende­ten Dat­en, die genaue Posi­tion des Lecks bestimmen. 

Das Ver­fahren eignet sich beson­ders zur Unter­suchung met­allis­ch­er Leitun­gen, da die Schal­lüber­tra­gung hier wesentlich bess­er ist, als bei Kun­st­stof­fleitun­gen. Zudem kann der Kor­re­la­tor zur Leck­o­r­tung in Wän­den und Boden­schächt­en ver­wen­det werden.

​AWA-Ammersee: Eigenes „Leckortungsfahrzeug“​

Die AWA-Ammersee (Wass­er- und Abwasser­be­triebe) haben für die Leck­o­r­tung ein eigenes, speziell aus­gerüstetes Fahrzeug angeschafft.

Im Fahrzeug haben wir alles parat, was wir zur Leck­o­r­tung brauchen. Mod­ern­ste Tech­nik wie Boden­mikro­fon, Tast­stab und Kor­re­la­tor sind also sofort bei der Hand und wir kön­nen uns beim Fest­stellen ein­er Leck­age sofort auf die Suche machen. Natür­lich haben wir auch entsprechend geschultes und erfahrenes Per­son­al für die Leck­suche“, erzählt Robert Enthaler, der für die strate­gis­che Pla­nung beim Trinkwass­er für die AWA zuständig ist.

AWA-Ammersee Wass­er- und Abwasser­be­triebe gKU.
System
Trinkwasser und Abwasser
Regierungsbezirk
Oberbayern
Landkreis
Starnberg, Weilheim-Schongau
Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes
467 km
Anzahl der angeschlossenen Einwohner
32.100
Website
www.awa-ammersee.de