Ammerseewerke: Die Bürger ins Boot holen
Der Kanal ist für viele Bürger eine Selbstverständlichkeit. Für seine ordnungsgemäße Funktion sind die Gemeinde oder die Stadt zuständig. Diese Annahme stimmt nur bis zu einem gewissen Punkt. Der Verantwortungsbereich für die Kanäle wechselt am eigenen Grundstück. Wo genau, regelt die örtliche Entwässerungssatzung.
Ab der Grundstücksgrenze war im Verbandsgebiet der Ammerseewerke lange Zeit nicht der Betreiber für den Erhalt der Kanalrohre zuständig, sondern der Grundstückseigentümer. Und auch bei Rohren auf privaten Grundstücken gilt, dass diese regelmäßig geprüft und bei Bedarf – vom Grundstückseigentümer – saniert werden müssen.
Viele Grundstückseigentümer waren sich dieser Verantwortung nicht bewusst und über den Zustand der privaten Kanalanlagen war wenig bekannt. Aber ist die Entwässerungsanlage auf dem Grundstück beschädigt, kann das auch negative Folgen für das gesamte Kanalnetz haben.
Um die Bürger am Ammersee bei der Prüfung und gegebenenfalls bei der Sanierung der eigenen Kanäle zu unterstützten, wurde 2001 die Entwässerungssatzung der Ammerseekwere geändert: Der Betreiber des öffentlichen Kanalnetzes erweiterte seinen Verantwortungsbereich und ist seitdem auch für die Instandhaltung und Wartung bis zum ersten Schacht auf dem Grundstück zuständig.
Informationsoffensive
Nachdem die Ammerseewerke für das öffentliche Kanalnetz einen groß angelegten Sanierungsplan umsetzten, galt ab 2015 auch das Motto „Bürger offensiv informieren“. Denn um die Dichtheit des Kanalnetzes in einem sensiblen Bereich wie dem Ammerseegebiet sicherzustellen, reicht es nicht aus, nur die öffentlichen Anlagen zu sanieren. Auch die Grundstücksentwässerungsanlagen auf den Privatgrundstücken müssen saniert werden.
Um die Grundstücksbesitzer ins Boot zu holen, haben die Ammerseewerke 2015 eine Informationsoffensive gestartet. Bei zahlreichen Informationsveranstaltungen wurde über die Notwendigkeit zur Prüfung und Sanierung der Leitungen am eigenen Grundstück informiert. Eine Informations-Broschüre beantwortet die wichtigsten Fragen über mögliche Sanierungsmaßnahmen.
Die Prüfung und Sanierung ihrer Grundstücksentwässerungsanlagen vom Gebäude bis zum Schacht müssen die Grundstückseigentümer dann selbst vornehmen. Allerdings werden sie auch dabei von den Ammerseewerken mit Know-How unterstützt.
Nur wenn private sowie öffentliche Leitungen regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf saniert werden, kann das Kanalnetz problemlos funktionieren. Auch Grundstückseigentümer müssen ihre Verantwortung ernst nehmen. Betreiber des öffentlichen Leitungsnetzes, wie die Ammerseewerke, stehen den Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite.
- System
- Abwasser
- Regierungsbezirk
- Oberbayern
- Landkreis
- Landsberg am Lech
- Länge des öffentl. Abwassernetzes
- ca. 400 km
- Anzahl der angeschlossenen Einwohner
- 28.400