Neunkirchen am Sand: Den öffentlichen Kanal gemeinsam mit den privaten Grundstückskanälen prüfen
Regelmäßige Wartung der Leitungsnetze sind für die Funktion von Abwasserkanälen unerlässlich. Die Gemeinde Neunkirchen am Sand führt daher neben einer jährlichen Sichtkontrolle regelmäßig eingehende Prüfungen per Kanalbefahrung mit der Roboterkamera durch. Dabei werden nicht nur die öffentlichen, sondern auch die privaten Kanäle kontrolliert.
Um die Funktion eines Leitungsnetzes so lange wie möglich zu erhalten, sind regelmäßige Inspektion und Wartung unerlässlich. Die Gemeinde Neunkirchen am Sand überprüft daher einmal pro Jahr sämtliche Schächte des Abwassernetzes per Sichtkontrolle. Die Satzung für die öffentliche Entwässerungseinrichtung der Gemeinde sieht alle 20 Jahre eine eingehende Sichtprüfung der Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA) durch eine Kamerabefahrung vor. Das heißt, dass neben den öffentlichen Abwasserleitungen auch die privaten GEA ab der Grundstücksgrenze geprüft werden müssen. Dazu wird ein sogenannter Kanalroboter, ausgestattet mit einer Kamera, in das unterirdische Leitungsnetz abgeseilt. Per Fernsteuerung können dann die Rohre auf Schäden untersucht werden.
Die Verantwortung für die GEA liegt bei den Grundstückseigentümern. Bei dieser Aufgabe steht die Gemeinde jedoch unterstützend zur Seite: Diese holt Angebote von Inspektionsfirmen ein, die den allgemeinen qualitativen Standards entsprechen und organisiert so die Befahrung der privaten GEAs mit den öffentlichen Leitungen mit. Der Bürger selbst hat keinen organisatorischen Aufwand, sondern trägt allein die Kosten, die jedoch bei einer Sammelbeauftragung ebenfalls günstiger ausfallen.
Natürlich ist es jedem Bürger freigestellt, ob er bei dieser Sammelbeauftragung mitmachen möchte. Entscheidet er sich dagegen, muss binnen eines halben Jahres die Kamerabefahrung der GEA sowie eine Dichtigkeitsprüfung selbst organsiert und vorgelegt werden.
“Der Großteil der Bürger ist sehr froh darüber, dass wir die Prüfung der privaten Grundstücksentwässerungsanlagen organisieren. Daher nehmen auch 80 bis 90 Prozent der Bürger das Angebot gerne an.”
Die regelmäßige Prüfung des Netzes hat natürlich positive Folgen: Bereits vorhandene leichte und mittlere Schäden wurden entdeckt und rechtzeitig behoben bevor sich diese zu größeren Problemen wie Einbrüchen im Kanal auswachsen. War die Dimension des betreffenden Rohres geeignet, so wurde mittels „Inlinerverfahren“ saniert. Dabei wird ein harzgetränkter Schlauch in den Kanal eingebracht. Durch Druck und Hitze härtet dieser dann im Kanal als neues Rohr im Alten aus und ist wieder für Jahrzehnte funktionsfähig.
Bei einer zu kleinen Rohr-Dimension oder größeren Schäden wurde die Sanierung in „offener Bauweise“ mit Aufgraben der Oberfläche durchgeführt.
In Summe hat sich dadurch der Zustand des Netzes wesentlich verbessert. In jenen Ortsteilen, in denen die Kamerabefahrung und Sanierung bereits durchgeführt wurde, sind seitdem keine weiteren Rohrbrüche bzw. größere Fremdwassereintritte verzeichnet worden.
- System
- Abwasser
- Regierungsbezirk
- Mittelfranken
- Landkreis
- Nürnberger Land
- Länge des öffentlichen Abwassernetzes
- 37 km
- Anzahl der angeschlossenen Einwohner
- 4.700
- Kontaktperson
- Hannelore Hensel, Bauamtsleiterin
- Telefonnummer
- 09123 971714
- h.hensel@neunkirchen-am-sand.de
- Website
- www.neunkirchen-am-sand.de