Abwasserverband Starnberger See: Alles dicht? Untersuchung privater Grundstücksentwässerungsanlagen
Wie wichtig die Wartung und Sanierung privater Grundstücksentwässerungsanlagen ist, wird am Starnberger See deutlich. Hohe Mengen an Fremdwasser führen hier zur Überlastung der Schmutzwasserkanäle. Eine ungesicherte Entsorgung, Baustopp und Umweltprobleme drohen den Bürgern. Der Abwasserverband Starnberger See hat sich daher eine besondere Strategie überlegt.
Hoher Fremdwasseranteil durch schadhafte Hauskanalisation
Rund um den Starnberger See braut sich etwas zusammen: Bei starkem Regen werden die Schmutzwasserkanäle, Pumpwerke und das Klärwerk durch Fremdwasser überlastet. Wird das Problem nicht behoben, kommt es in weiterer Folge für die angeschlossenen Einwohnerinnen und Einwohner zu Problemen bei der Abwasserentsorgung. Außerdem ist der Anschluss an die öffentliche Kanalisation nicht gesichert und das überlaufende Schmutzwasser gefährdet die Umwelt.
Im Gegensatz zur öffentlichen Kanalisation ist der Zustand der privaten Grundstücksentwässerungsanlagen weitgehend unbekannt. In Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern, führt der Abwasserverband daher die sog. „GEA-Aktion“ durch. Bei dieser Aktion werden Untersuchungen privater Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA) vom Abwasserverband getätigt und über Gebühren finanziert. Im Falle einer Sanierung trägt der Hauseigentümer bzw. die Hauseigentümerin nur die Sanierungskosten bis zur Grundstücksgrenze.
Der Abwasserverband ist in acht Mitgliedskommunen tätig, die Dauer der Überprüfung aller Anschlüsse wurde somit auf 25 bis 30 Jahre berechnet. Ein Terminplan nach Schwerpunktgebieten wird erstellt, um die schwerwiegendsten Fremdwasserzuläufe möglichst schnell zu beheben.
Die GEA-Aktion
Auch die Bevölkerung muss mit an Bord geholt werden. Dieser Schritt will gut geplant sein: Steht die Überprüfung in einem Untersuchungsgebiet bevor, werden alle Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer benachrichtigt und zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Bei dieser Veranstaltung wird der festgelegte Untersuchungszeitraum genannt. Nach Möglichkeit werden Terminwünsche der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt.
Die nächsten Schritte beinhalten die Ortsbesichtigung durch ein Ingenieurbüro und die Überprüfung der GEA. Dabei werden alle Abwasserleitungen mit Kameras untersucht und gegebenenfalls Dichtheitsprüfungen oder Farbtests vorgenommen. Pro Grundstück wird im Durchschnitt ein Tag für die gesamte Untersuchung benötigt. Die Kosten für die Überprüfung werden über die Abwassergebühren finanziert.
Nach der Überprüfung wird eine Bewertung erstellt und die Untersuchungs-Dokumentation übergeben. Bei bestandener Prüfung wird der Hauseigentümerin bzw. dem Hauseigentümer eine Urkunde mit dem „Alles-dicht!-Siegel“ ausgestellt. Zeigen die Ergebnisse schadhafte Rohre oder andere Fehler, müssen diese durch die Eigentümerinnen bzw. Eigentümer saniert werden. Je nach Schadensgröße wird dafür ein Zeitrahmen von sechs Monaten bis fünf Jahre vorgegeben.
Für die Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer ergeben sich durch die GEA-Aktion folgende Vorteile, die vom Abwasserverband Starnberger See aktiv kommuniziert werden:
- Überprüfung wird über Gebühren finanziert
- Lokalisierung aller Leitungen
- Erkennung von Schäden
- Dokumentation des IST-Zustandes
- kostensparende Grundlage für Sanierung
- Bestätigung mit Urkunde und Siegel
- Schutz der Umwelt und des Grund- und Trinkwassers
- Sicherung der Lebensqualität am See
Der Abwasserverband hat dank guter Planung und Kommunikation ein durchdachtes und zukunftsorientiertes Konzept auf die Beine gestellt.
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- System
- Abwasser
- Regierungsbezirk
- Oberbayern
- Landkreis
- Starnberg, Weilheim-Schongau, Bad Tölz
- Länge des öffentlichen Abwassernetzes
- 610 km
- Anzahl der angeschlossenen Einwohner
- 60.000
- Kontaktperson
- Margot Große, Stabstelle Geschäftsleitung, Besondere Ingenieuraufgaben
- Telefonnummer
- 08151 90882-825
- grosse@av-sta-see.de
- Website
- www.av-starnberger-see.de